Tschüss Facebook - Warum auch ich eine dritte Person bin

Verwirrender Titel. Ich kann euch nicht versprechen, dass es besser wird.

Eigentlich dachte ich immer, unabhängig von Facebook zu sein. Seit sieben Jahren bin ich nun dort angemeldet und habe eine immense Entwicklung miterlebt. Auch euch ist wahrscheinlich nicht entgangen, dass der eigentliche Zweck mit Freunden in Kontakt zu bleiben, mittlerweile in den Hintergrund gerückt ist. Doch da dieser Prozess schleichend kam, haben wir uns dran gewöhnt. Ich verlinke meine Freunde unter witzigen Videos, suche am Wochenende nach Partys in der Umgebung und gleichzeitig stoße ich auf geteilte Nachrichten unseriöser Quellen, denen ich dank Boulevard-Titel Aufmerksamkeit schenke.
Betrachtet man dazu Kommentare, in denen Hetzerei und Niedermachung betrieben werden, muss man zumindest mal hinterfragen, was hier eigentlich gerade passiert.

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Warum macht ihr euch über eine übergewichtige Ballerina lustig? Oder über eine Kellnerin, die ausrutscht und Gläser durch die Luft fliegen lässt? Oder über einen eingesperrten Affen, der was weiß ich nicht für lustige Dinge tut?
Ich hoffe, die Gedanken rollen von alleine weiter.

Tagelang habe ich darüber nachgedacht mein Facebook Profil zu deaktivieren. Heute ist mir dann bewusst geworden: Dass ich in Anbetracht meines aktuellen Gebrauchs – Purer Langeweilevertreib – mehrere Tage überlegen muss, zeigt schon wie abhängig ich bin. Das klingt sehr negativ. Es begleitet mich nunmal schon eine gewisse Zeit. Gewöhnt an die Zeitverschwendung. An so vielen Dingen habe ich so viel mehr Spaß als an dieser doofen, blauen App, die nur noch eine Geldmaschine ist.

Der Third-Person-Effekt

In jedem Gespräch über Social-Media kann man dieses Phänomen beobachten. Jeder glaubt unabhängig zu sein und nicht viel Zeit auf Facebook oder Instagram zu verbringen. Jeder glaubt, die Werbung, die dort dauerhaft geschaltet wird, beeinflusse ihn nicht. Witzigerweise glaube ich das natürlich auch. Allerdings muss man sich selbst eingestehen, dass das Quatsch ist. Warum sollten alle anderen beeinflussbar sein, nur man selbst nicht?
Diese Theorie lässt sich sowohl auf Werbung, als auch auf politische Themen in Berichterstattungen übertragen. Ebenso auch auf die These, dass Ego-Shooter aggressiv machen. Natürlich nur die anderen. Wir alle werden persuasiv erreicht. Ob wir wollen oder nicht. Und von dieser Erreichbarkeit habe ich mich heute einen kleinen Schritt entfernt. Nach dem letzten Klick zur Deaktivierung meines Kontos habe ich mich leichter gefühlt.

Ich habe genug andere Hobbies, in die ich so oft gerne mehr Zeit investieren würde. Doch innerhalb meiner Comfort-Zone ist das Handy leichter zu bedienen als mich zum Zeichnen an den Schreibtisch zu setzen, mich mit meiner Gitarre zu beschäftigen oder ein Buch zu lesen. Oder eben zu schreiben, wie jetzt gerade. Und immer wieder erwischt man sich selbst dabei, wie unbegründet die Ausrede: "Ich habe so wenig Zeit" doch eigentlich ist.

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Leute, nutzt eure Zeit und füttert euer Hirn mit wertvollem Content!
Bis bald ♥

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