Es war einer der größten Finanzprozesse in der Geschichte – der Libor-Manipulationsskandal – bei dem sich Banken verbündeten, um noch mehr Geld zu machen. So zumindest die bisherige Wahrnehmung.
Den 37 Angeklagten wurde vorgeworfen, den Libor-Zinssatz zu ihren Gunsten manipuliert zu haben. Am Ende des Prozesses kam es zu 19 Verurteilungen und 9 Haftstrafen. Damit war dem Aufschrei der Bevölkerung Genüge getan, denn die Justiz hatte die vermeintlichen Drahtzieher der Finanzmarkt-Manipulation dingfest gemacht.
Doch mehr als 10 Jahre später scheint es so, als ob nicht nur die Libor- und Euribor-Zinssätze manipuliert wurden, sondern auch die Untersuchungsausschüsse und vorgelegten Beweise.
BBC berichtete unter Verweis auf mittlerweile veröffentlichte Daten, die damals zurückgehalten wurden...
,dass die Zentralbanken im Oktober 2008 in großen Umfang in das Marktgeschehen eingriffen. Es war eine gemeinsame Aktion von EZB, Fed, BoE und anderen europäischen Zentralbanken, welche zum Ziel hatten, den Markt zu beruhigen, indem die Zinssätze durch Manipulation gesenkt wurden.
Andrew Tyrie, der 2012 Vorsitzender des britischen Finanzausschusses sagte gegenüber BBC:
"Die Beweise, die Herr Verity ausgegraben hat, sprechen stark dafür, dass dem Untersuchungsausschuss zum Libor-Skandal nicht die ganze Wahrheit gesagt wurde ... das Parlament scheint in die Irre geführt worden zu sein, und wenn das der Fall ist, sollte es das nicht auf sich beruhen lassen.
Weitere zurückgehaltene Beweise lassen darauf schließen, dass die britische Regierung, einschließlich der Downing Street 10, auch daran beteiligt war, die Banken unter Druck zu setzen, den Libor im Sinne der strafrechtlichen Definition zu "manipulieren" - d.h. zu versuchen, Bewegungen des Referenzzinssatzes zu erreichen, während "die ordnungsgemäße Funktionsgrundlage für den Libor ausgehebelt wurde".
Die neuen vorliegenden Beweise lassen darauf schließen, dass die 37 Angeklagten, die teilweise jahrelang im Gefängnis saßen, lediglich Sündenböcke waren. Die Bank of England, die Banque de France, die Europäische Zentralbank, die Banca d'Italia, die Banco de Espana und die Federal Reserve Bank of New York stehen im Verdacht, die wahren Verursacher der Manipulation zu sein.
Izabella Kaminska, Finanzjournalistin bei Politico Europe, schrieb:
"Es geht letztlich darum, dass die Zentralbanken nicht nur eine Lizenz zum Gelddrucken haben, sondern auch eine Lizenz Fehlinformationen zu verbreiten, wenn sie meinen, dass dies im Interesse der Öffentlichkeit ist. Letzteres ist bis zu einem gewissen Grad verständlich. Ähnlich wie die staatlich gelenkte Desinformation während eines Krieges. Aber unschuldige Trader hätten nicht ins Gefängnis gehen dürfen."
Ich zitiere aus folgendem Artikel...
Mein persönliches Fazit:
Ein Grund mehr, den Banken nicht zu trauen. Im Oktober 2008 fiel auch der Startschuss für Bitcoin und ein neues Finanzsystem, das ohne Banken auskommt.
Nun liegt es an den Entwicklern von Bitcoin, Ethereum und Co. neues Vertrauen zu schaffen. Sobald die Kurse von Kryptowährungen nicht mehr in Fiatgeld ausgedrückt werden, hat sich das neue Finanzsystem durchgesetzt.
Geld sollte den Bürgern gehören und nicht einem Staat oder einem Konzern!
English
It was one of the biggest financial lawsuits in history - the Libor manipulation scandal - in which banks banded together to make even more money. At least that's the perception so far.
The 37 defendants were accused of manipulating the Libor interest rate in their favour. At the end of the trial there were 19 convictions and 9 prison sentences. That satisfied the outcry of the population, because the judiciary had arrested the alleged masterminds of the financial market manipulation.
Yet more than 10 years later, it appears that not only the Libor and Euribor interest rates were manipulated, but also the committees of inquiry and evidence presented.
BBC reported, citing data now published but withheld at the time...
,that in October 2008 the central banks intervened in the market on a large scale. It was a joint action by the ECB, Fed, BoE and other European central banks aiming to calm the market by lowering interest rates through manipulation.
Andrew Tyrie, who chaired the UK Finance Committee in 2012, told the BBC:
"The evidence unearthed by Mr Verity strongly suggests that the committee of inquiry into the Libor scandal was not told the whole truth... Parliament appears to have been misled, and if that is the case, it should be." don't let it go.
Further withheld evidence suggests that the UK government, including 10 Downing Street, was also involved in pressuring banks to "manipulate" Libor, as the criminal law defines it - i.e. attempting to move the benchmark interest rate while "the proper functioning basis for the Libor has been undermined".
The new evidence available suggests that the 37 defendants, some of whom served years in prison, were mere scapegoats. The Bank of England, the Banque de France, the European Central Bank, the Banca d'Italia, the Banco de Espana and the Federal Reserve Bank of New York are suspected of being the real perpetrators of the manipulation.**
Izabella Kaminska, financial journalist at Politico Europe, wrote:
"The bottom line is that central banks not only have a license to print money, they also have a license to spread misinformation if they think it's in the public interest. The latter is understandable to some degree. Much like the state-directed disinformation during a war. But innocent traders shouldn't have gone to jail."
I quote from the following article...
My personal conclusion:
One more reason not to trust the banks. In October 2008, the starting signal was given for Bitcoin and a new financial system that does not require banks.
Now it is up to the developers of Bitcoin, Ethereum and Co. to create new trust. As soon as cryptocurrency prices are no longer expressed in fiat money, the new financial system has prevailed.
Money should belong to the citizens and not to a state or a corporation!