Vor ein paar Tagen hatte ich eine Gespräch mit einer Freundin aus Rumänien über Gebrauchtwagen. Sie hat erzählt, dass sie ab Herbst studiert, aber zu Hause wohnen bleibt, deshalb jetzt ihren Führerschein macht und sich ein Auto kaufen will. Auf meine Frage, welches Auto, sagte sie spontan Suzuki Jimni. Sieht gut aus, hat einen kleinen Motor, hat eine erhöhte Sitzposition, man sitzt höher als der Rest und er sieht so aus, als könne man im Gelände cruisen.
Hier ein Auto aus 2008, 1330 qcm , soll 6000€ kosten, hat Allrad, rund 100000km Laufleistung. Aber bei solchen Angeboten steht meist dabei, keine Gewährleistung und meint Schrott. Außerdem braucht er 9 Liter.
Geländewagen als Fahranfänger, welcher täglich 100km fahren muss?
Neugierig geworden, habe ich ein wenig nachgefragt, was ihr wichtig ist und folgende Kriterien bekommen:
- Sie will eine gute Übersicht haben, also SUV oder etwas in der Art.
- Sie will nicht schalten müssen, also Automatik.
- Sie braucht ein Klimaanlage.
- Es soll max 7000€ kosten.
- Sie will es aus D holen, weil Autos in Rumänien härter genutzt werden und im Allgemeinen teurer sind.
- Es sollte noch 100.000km laufen und natürlich soll es nicht ständig kaputt gehen, sparsam sein etc.
Besser kein Geländewagen
Vom Suzuki habe ich ihr abgeraten, weil für eine tägliche Tour von 2x50 km ist er relativ unpraktisch, laut, wenig Fahrkomfort, relativ teuer im Verbrauch und man muss schalten. Und, wenn auf der Landstraße so viel Schnee liegt, dass man einen Allrad braucht, muss man auch mit diesem sehr langsam fahren. Das ist für einen 50km Weg also auch keine Option mehr. Dann bleibt man sowieso zu Hause.
Aber mir fiel auf Anhieb nichts außer der alten A-Klasse und mit Einschränkungen B-Klasse ein, von diversen Geländewagen mal abgesehen. Golf Plus ginge auch, man sitzt ja da auch etwas höher, kostet aber genauso viel und hat keinen Stern an der Front (Wiederverkauf).
Konkret habe ich ihr vorgeschlagen:
A150 Baujahr ab 2007,um die Rostprobleme auszuschließen. Da beginnen die Preise bei 100.000km ab 4500€.
Das Auto ist so kurz wie der Suzuki, 3,85m, hat nur 1.498 cm³ / 95PS, verbraucht rund 7 Liter, man sitzt etwas erhöht, die Automatik soll gut sein. Wie hoch die jährlichen Steuern und Versicherung ist, konnte ich ihr natürlich nicht sagen. Das kann sie ja alleine online prüfen.
Man gönnt sich ja sonst nichts
Als "Luxusvariante" den B170 ab 2006, mit Preisen ab 6000€ bei 100000km.
Aber mit 1700qm und 115 PS, weil er doch etwas schwerer und auch einen halben Meter länger ist.
Er verbraucht ca 8 Liter, also einen Liter mehr. Den kleinen Motor würde ich nicht empfehlen, da der meines Erachtens zu klein für das Auto und den geplanten Zweck ist. Steuern, Versicherungen sind sicherlich teurer, da mehr Hubraum und mehr PS.
Ausstattungen und Einrichtung ist im Wesentlichen gleich dem der A-Klasse.
zusätzliche Kosten
Überführungskosten per Spedition kostet zwischen 500 und 900€, dazu kommen die Gebühren in Rumänien und die Steuer und Versicherung. Das sind sicher nochmal um die 1500-2000€.
Alles zusammen erscheint mir der A150 als die vernünftigste Wahl. Aber was weis ich schon. Vielleicht ist ihre Wahl, der Suzuki, doch nicht so schlecht. Er braucht zwar 600 Liter Benzin pro Jahr mehr bei 30.000Km Laufleistung, man muss schalten , aber vielleicht sind die Reperaturkosten viel niedriger. Nur das muss sie alleine rausfinden.
Als ich das alles zusammengesucht und ihr gemailt hatte, war ich doch unsicher genug, um diesen Post zu schreiben und Euch zu fragen, ob das eine vernünftige Empfehlung ist. Vielleicht kennt ihr andere Autos, die die Anforderungen erfüllen und besser geeignet sind.