Ich denke, was auf lange Sicht genau unser Problem sein wird, brauche ich hier nicht zu erläutern.
Viel lieber möchte ich heute einmal auf das Phänomen der Emotionalität eingehen.
Beziehungsweise meine Beobachtung, dass ein Mensch eine als für ihn als wahr empfundene Tatsache verteidigt. Er sie in diesem Moment als einen Teil seiner Identität sieht und sie dementsprechend (emotional) verteidigt. Dabei kommt es natürlich immer auf die individuelle Person an. Jede hat andere "Tatsachen" bei deren Infragestellung verteidigt wird.
Ich stoße regelmäßig auf solche Vorfälle, vor allem eben da ich oft über mehr oder weniger kontroverse Themen wie Umwelt, Glyphosat, Nachhaltigkeit, Bildung, Drogenpolitik, Kapitalismus, Demokratie, KI, Grundeinkommen etc. rede.
Dabei versuche ich meine, oft recht unverbreiteten, Ansichten über bestimmte Themen möglichst nachvollziehbar und belegt darzulegen.
Meistens passiert dies wenn ich mit offensichtlich uninformierten Leuten rede, welche ich lediglich etwas aufklären und zum nachdenken anregen will. Ich denke es muss sich in dieser Gesellschaft viel mehr untereinander ausgetauscht werden.
Wenn jedoch so ein Vorfall eintritt (oft bei dem Thema Drogenpolitik und meiner Meinung nach der Liberalisierung als eine der schadensminimalsten Lösungen - da Person stark identifizierte Meinung durch Tod eines Freundes und Propaganda hat) ist eine sachliche objektive Diskussion meist nicht mehr möglich.
Ab dem Punkt wird meist jede meiner Behauptungen in Frage gestellt. Woraufhin ich genau erläutere, erkläre und mein Gesprächspartner nachhakt.
Mir werden Wörter im Mund verdreht und irgendwelchen Verallgemeinerungen oder haltlosen Belege an den Haaren herbei gezogen.
Hier einmal die Frage:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie geht ihr damit um?
Wir haben jedoch noch einiges an Arbeit vor uns um den nächsten Generationen eine genau so schöne Welt zu sichern, sowie mehr Gleichberechtigung, also Freiheit für alle zu erreichen!
Aber was soll man tun? Man kann einen Menschen zum Besseren nicht Zwingen. Nicht mal zum Nachdenken. Dann wäre er nicht mehr frei. Und das ist das Gegenteil von dem was ich möchte.
Man kann Fortschritt wohl nicht extrem durchsetzen/ erzwingen, er braucht seine Zeit, ist ein Prozess.
Meine Empathie sowie Verständnis gegenüber den Betroffenen und gleichzeitiges Nachvollziehen der Hintergründe und möglichen Problemlösungen, sowie besprochene Vorfälle erzeugen eine Ambivalenz und Unzufriedenheit mit der Gesellschaft und der momentanen Situation in mir.
Und außer weiter Themen anzusprechen weiß ich auch nicht so Recht, was ich tun kann.
Der Ausschnitt aus "Dingen welche mich alltäglich beschäftigen" sollte aber auch erstmal wieder reichen.
In diesem Sinne, einen schönen Weg ;)
Jan