Kostenloser ÖPNV oder der Sozialismus wurde noch nie richtig ausprobiert

Liebe Steemit Community,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,

als ich heute gelesen habe, dass unsere großartige und allwissende Bundesregierung nun auch noch den ÖPNV kostenlos machen will, dachte ich mir: “Wieder ein Schritt in Richtung Sozialismus.”
Wo ich nun schon jeden Monat 17,50 € dafür bezahlen darf, dass andere Leute den Tatort, die Bundesliga, die Lindenstrasse, die Olympiade und die Tagesschau anschauen können, obwohl ich überhaupt keinen Fernseher besitze und auch niemals Radio höre, darf ich nun wohl bald auch dafür bezahlen, dass andere Leute mit Bus und Bahn fahren, obwohl ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre.
Versteht mich nicht falsch, ich habe überhaupt nichts gegen Tatort, Bundesliga, Lindenstrasse, etc., auch nichts gegen Bus und Bahn, ich möchte nur nicht für etwas bezahlen, das ich nicht benutze.

Aber darum soll es heute nicht gehen.
@freiheit50 hat zu diesem Thema schon einen wunderbaren Artikel geschrieben, wo es auch schon genügend gute Diskussionsbeiträge gibt:
@freiheit50/oepnv-kostenlos-die-groko-macht-es-moeglich

Beim Lesen einiger Artikel zum Thema kostenloser ÖPNV ist mir wieder mal das Argument aller modernen Sozialisten eingefallen:
“Der Sozialismus wurde nur noch nie richtig ausprobiert!”

Aus diesem Grund möchte ich Euch ein großartiges Buch von Eugen Richter vorstellen:

“Pictures of a Solialistic Future”


(Bildquelle: www.mises.org)

wie immer, gibt es dieses Buch legal und kostenlos hier zum download:
https://mises.org/library/pictures-socialistic-future-0

Im Original ist diese Buch unter dem Titel:
"Sozialdemokratische Zukunftsbilder.Frei nach Bebel" erschienen.

Bevor ich genauer auf das Buch eingehen werde, kurz ein paar Worte zu Eugen Richter:


(Bildquelle: www.mises.org)

Eugen Richter (30.07.1838 - 10.03.1906) war libertärer Reichstagsabgeordneter und Journalist.
Als Libertärer war Eugen Richter sozusagen der Gegenspieler von SPD Politiker August Bebel, aber auch von Reichskanzler Otto von Bismarck. Auch war er ein entschiedener Gegner des damals um sich greifenden Antisemitismus.
In seinem Buch “Sozialdemokratische Zukunftsbilder. Frei nach Bebel”, stützt er sich auf Schriften und Reden von August Bebel und entwirft damit ein Zukunftsbild, in dem er schildert, wie es nach dem Sieg des Sozialismus aussehen würde.

Protagonist des dystopischen Romans ist ein nicht namentlich genannter Tagebuchschreiber, Buchbinder von Beruf und verheirateter Familienvater und großer Fan von August Bebel.
Zusammen mit seiner Familie feiert er den Sieg des Sozialismus.
Obwohl sich der Sozialismus nach und nach als Hölle auf Erden darstellt, hört unser Protagonist nicht auf, den Sozialismus zu preisen und zu verteidigen. Auch nicht obwohl alle Produktionsmittel Zwangsverstaatlicht werden, die Ersparnisse enteignet werden, die Kinder zwangsweise in staatliche Pflegeanstalten verbracht werden, die Familien zerrissen werden, da alle Wohnungen per Lotterie neu verteilt werden und dabei auf so reaktionäre Einrichtungen wie die Ehe keine Rücksicht genommen wird. Auch herrscht eine allgemeine Arbeitspflicht und niemand kann mehr seinen Beruf noch seine Arbeitsstätte frei wählen. Das Essen muss nun auch in staatlichen Großkantinen eingenommen werden. Natürlich versuchen immer mehr Menschen aus diesem Arbeiterparadies zu fliehen und der Staat reagiert mit weiteren Zwangsmaßnahmen. Doch unser Held glaubt weiter an den Sozialismus.
Als Kontrolleur an seinem Arbeitsplatz erlebt der Held unseres Romans immer mehr die verfallende Arbeitsmoral, Misswirtschaft und Unterschlagung.
Aber unsere Held glaubt weiterhin an den Sozialismus.
Auch als seine kleine Tochter in dem staatlichen Pflegeheim, in dem alle Kinder untergebracht werden müssen, an Unterversorgung stirbt, glaubt er immer noch an den Sozialismus, auch wenn ihm insgeheim Zweifel kommen.
Natürlich weitet sich die Katastrophe immer mehr aus…..

Ich will nicht zu viel erzählen. Ich kann nur JEDEM raten, dieses hervorragende Buch zu lesen.
Mir ist aufgefallen, wie stark mich doch der Protagonist an den heutigen deutschen Michel erinnert, der sich auch durch das Scheitern nahezu jedem staatlichen Handelns (Energiewende, Asylkrise, Eurodesaster, etc.) nicht von dem Glauben an unsere großartigen staatlichen Anführer abbringen lässt. Wir hatten das im 3. Reich und wir sehen es bei der Mehrheit der Bevölkerung heute wieder.

Viel Spaß beim Lesen und ich freue mich auch schon wieder auf rege Diskussionen.
Ich möchte Euch jedoch, um die Diskussion etwas interessanter zu gestalten, noch eine Aufgabe geben.

Sozialisten und Freiheitsfreunde liegen so weit auseinander, dass es nichts bringt, wenn jeder seine eigenen Argumente vorbringt.
Deshalb, lest das Buch und versetzt Euch dann in die Lage der anderen Seite.
Welches Argument könnte der überzeugte Sozialist vorbringen, warum in der heutigen Zeit der Sozialismus funktionieren könnte?
Und welches ist das stärkste Argument der Sozialismusgegner?

Ich als Freiheitsfreund versetzte mich mal in die Rolle des Sozialisten.
Meiner Ansicht nach wäre ihr stärkstes Argument, warum der Sozialismus heute funktionieren könnte, der technische Fortschritt. Internet, Großrechner, künstliche Intelligenz, Roboter, 3D-Drucker und selbstfahrende Autos müssten es doch möglich machen, dass Planwirtschaft funktioniert.

Hier mein Gegenargument:

Freie Märkte sind das Ergebnis von Milliarden freien Entscheidungen und Bedürfnissen.
Kein Großrechner kann die menschlichen Bedürfnisse allesamt berechnen.
Märkte sind Chaos. So wie auch die Natur aus Chaos entstanden ist. Niemand kann dieses Chaos berechnen. Nur das Gewinnstreben jedes Einzelnen auf der einen Seite und die Wünsche und Bedürfnisse jedes Einzelnen auf der anderen Seite, bringen über Angebot und Nachfrage Ordnung in dieses Chaos. Jeder Eingriff oder Versuch der Planung stört diese Natürliche Ordnung. Marktwirtschaft ist trial and error, genau so wie die Evolution. Was funktioniert setzt sich durch, was nicht funktioniert verschwindet wieder. So ist unser Planet nun mal entstanden. Damit Sozialismus funktioniert brauchten wir Ameisen oder Bienen, aber keine menschlichen Individuen, dessen waren sich die Sozialisten aller Couleur auch immer bewusst. Deshalb war es immer das Ziel aller Sozialisten den “Neuen Menschen” zu schaffen.
Und jedes einzelne Mal hat dieser Versuch den "Neuen Menschen" mit Millionen Tote geendet.

Ich freue mich schon auf Eure Argumente.

Bis bald,
Stephan Haller

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