Wege aus der Sprachlosigkeit I Wochenthema Sprache

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Das Ende ist nur der Anfang. Zwar ist das nun mein letzter Beitrag zum Thema Sprache, zumindest vorerst, aber schon Montag wird es ein neues Wochenthema geben. Denn ich habe dieser Wochenserie als mein eigenes steemitexperiment gestartet und es war erfolgreich. Die Serie sollte mir helfen täglich zu schreiben und mehr mit anderen Steemian in Kontakt zu kommen. Beides hat geklappt, denn heute poste ich zum 7. Mal in Folge und das heutige Thema hat sich @german-trail in den Kommtaren gewünscht.

Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass ich hier das Thema Sprachlosigkeit zum zweiten Mal aufgreife. Bleibt dran, dieses Mal ist der Blickwinkel neu.

Warum Sind wir sprachlos?

Wer sprachlos ist, ist so überrascht, dass ihm die Worte fehlen. Das kann eine Überraschungsparty sein, oder eine Situation die plötzlich aus dem Ruder läuft. Sprachlosigkeit erleben wir, wenn wir emotional involviert sind. Ob positiv oder negativ.

Zuletzt war ich am Freitag sprachlos. Die Inkompetenz eines Autohändlers, hat mich kurzzeitig aller Worte beraubt. Der Wunsch von @german-trail das Thema Sprachlosigkeit noch einmal aufzugreifen ließ mich noch einmal reflektieren.

Warum war ich eigentlich so sprachlos?
Mit ein wenig Abstand ist mir klar: Ich hatte mich auf ein Gespräch mit einem Profi eingestellt, der sich einfach nicht professionell verhalten hat. Das hat mich grundsätzlich verwirrt. Dazu kam aber noch das von dem Gespräch eine Menge abhing, ich war ohnehin angespannt und die geballte Inkompetenz meines Gegenübers in Verbindung mit meiner Anspannung führten zur Sprachlosigkeit.

Was tun bei Sprachlosigkeit?

Wer keine Worte mehr findet muss sich auf andere Weise ausdrücken. Mittel aus Kunst, Kultur und Musik können helfen auf neuem Wege die eigene Sprache wieder zu finden. Malen, musizieren, tanzen, alle diese Dinge helfen uns das Erlebte zu verarbeiten und später wieder Worte dafür zu finden. Therapeuten und Pädagogen nutzen kulturelle Medien auf verschiedene Weise, um Menschen neue Sprachen zu geben.

Ein Bild zu malen ist nicht nur heilsam, um negatives Stummsein zu durchbrechen es ist auch ein schönes Mittel Danke zu sagen, wenn einem die Worte fehlen.

Kunst als Brücke

Sprachlosigkeit gibt es auch in einem anderen Sinne. Menschen sind auch sprachlos, wenn sie die Sprache der Gemeinschaft, in der sie neu sind, nicht kennen. So eine Sprachlosigkeit habe ich auch erlebt.

Als ich nach Deutschland kam, sprach ich kein Wort deutsch. Ich war sieben einhalb und würde hier noch einmal neu eingeschult. Aber auch nicht sofort. Denn ich bin zwar mit einer körperlichen Behinderung aber ohne Diagnose in Deutschland angekommen. Für mich ging es damit erstmal in die Uniklinik. Dort wurde ich gründlich untersucht und bekam meine offizielle Diagnose*. Während ich im Krankenhaus war, war ich sprachlos. Weder verstand ich die deutsche Sprache noch konnte mich mit Worten mitteilen. Meine Mutter war zu dieser Zeit schon in ihrer Umschulung und ich war die meiste Zeit allein im Krankenhaus. Aber ich kam auch mit Händen und Füßen gut zurecht. Die Schwestern brachten mir eine Handpuppe und versuchten mir mit Hilfe dieser Puppe Dinge zu erklären.

Das Krankenhauspersonal ist kreativ mit meiner Sprachlosigkeit umgegangen. Diese offene Art hat mir ermöglicht selbst einen kreativen Weg zu finden mich zu verständigen.

Wenn ich heute Menschen begegne, die noch kein deutsch sprechen und hier sprachlos sind, suche ich kreative Wege. Mit Bildkarten und natürlich Mr. Google und seinen Helfern.

Der Weg aus der Sprachlosigkeit war für mich immer ein kreativer Weg. Vielleicht habe ich deshalb auch Kulturpädagogik studiert.

Wie geht es dir da? Welche Wege gehst du, wenn du sprachlos bist?

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