In der Reihe "Rhetorik" vermittle ich in kurzen Einheiten Grundsätze und Tricks der Rhetorik.
Das Thema heute ist Kunstgriff 8: den Gegner zum Zorn reizen
Der Kunstgriff "den Gegner zum Zorn zu reizen" ist besonders widerwärtig und manipulativ. Freunde wird man so nicht finden, dennoch gibt es Situationen in denen dieser Trick ein gutes rhetorisches Stilmittel ist.
Wenn der Gegner einmal zum Zorn gereizt ist, kann er nicht mehr richtig urteilen und seine Vorteile nicht mehr wahrnehmen. Er wird "blind vor Wut" in jede Falle tappen und blind und unrational auf uns losgehen. Vor allem vor Publikum ist dieser Trick unglaublich gemein
Ein Beispiel in diesem Video von Jan Böhmermann (ist gestellt, zeigt aber deutlich was ich meine).
Wie wenden wir diesen Trick an?
Indem wir einen Schwachpunkt unseres Gegners finden, ihn dann immer wieder beleidigen, schikanieren, unverschämt sind und ihm auch sonst Unrecht tun.
Bsp: einen Friedensaktivisten wiederholt als Menschenhändler bezeichnen.
Besonders effektiv ist dieser Trick gegen Gegner die ideologisch stark und emotional mit einer Sache verbunden sind.
Bsp: bei religiöse Menschen oder Anhänger einer fanatischen, politischen Ideologie
Konter:
Cool bleiben. Wenn die Beleidigungen nicht durchdringen, steht der Beleidigende als Unsympath da.
Rhetorik Teil (8/39) Link
Quelle: Arthur Schopenhauer; Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten