Es war wohl um die Jahrtausendwende, da sich mein Bewusstsein immer mehr meinem Inneren als meinem Äußeren zuwandte. Ich siedelte nun in den tiefen Wirrungen meines Geistes, in denen nichts stetig war. So mancher sinnlicher Eindruck vermochte freilich die Tore meiner verschlossenen Seele überwinden, um mich zu sehnsuchtsschweren Tränen zu rühren, wobei die bezauberndsten mit den Farben der Musik in mein Gedächtnis gemalt sind. Nachbeben vergangener Gefühlsregungen offenbarten sich mir ebenfalls entweder als übergöttliche Schönheit, oder aber als erbärmlich und lachhaft.
Ich war der Einsiedler. In meinem Geist wohnten lediglich Extreme. Mal war mir das Leben, die Kunst und alles mich Umgebende ein unerschöpflicher Garten blühender Freuden, dann trat mir ein Bild meiner selbst vor Augen, wie ich mich klein und kümmerlich an einer Blume erfreute. In der Kosmischen Gesamtheit, was war ich da anderes als eine Blume? Meine Spezies war die der Zerstörung, aber gleich der Blume nur ein temporäres Phänomen. Ich stand vor mir selbst und der ganze Unsinn, wie ich mit mir selbst, meiner Blume und meinem verwaschenen Begriff von Bedeutung Hütchen gespielt hatte lies mich auflachen. Nun gibt es die Art Lachen, bei der der Gegenstand des Gelächters mit einem Male Unbehagen bereitet, weil man spürt, dass ihm eine tiefere Wahrheit welcher Art auch immer anhaftet. Sitzt man dabei jemandem gegenüber, versucht man sein unangemessenes Gelächter möglichst natürlich ausklingen zu lassen oder aber man verstummt. Ohne Beobachter, ein Einsiedler in meinem Geiste, ich verstummte nicht. Ich lachte in einem fort und wie unsinnig der Anblick meines Gelächters in meiner formlosen Existenz auch war, diese Lachkrämpfe einer übersäuerten Seele schüttelten mich in einem fort, bis die Furcht von mit abfiel und mich Liebe und Licht durchströmte.
Ich hoffe euch hat diese kleine Geschichte gefallen. Vielen Dank fürs Lesen. Das Photo von mir, das ich nachbearbeitet habe, wurde gemacht von: https://www.facebook.com/ChristophWeiseFoto/