Motive Motive Motive

Motive, Motivwahl, Bildgestaltung - ein schwieriges Thema im Projekt #fotolern wie sich herausstellt. Viele scheinen zu wissen wie man etwas in Szene setzt, tun sich aber schwer damit dieses in Worte zu fassen oder gar zu schulen. Es scheint so zu sein das man - wenn man ein Foto betrachtet - zu wissen scheint ob ein Foto gut ist, aber nicht zwingend warum dem so ist. Ich versuche diesem Unikum in meinem Beitrag hier auf die schliche zu kommen und möchte versuchen einige Möglichkeiten zu zeigen.

Motivwahl - was soll ich fotografieren

Eine Frage die sich wohl jeder stellt der vor seinem neu beschafften Equipment sitzt und dem nun die ganze Welt der Fotografie offen stellt. Ich sitze oft vor meiner Kamera, denke mir das ich nun durchaus Lust hätte Sie in die Hand zu nehmen, schaue nach draußen und stelle fest: Regenwetter, Bewölkt, kaum Licht und außerdem- was soll ich fotografieren?

Dabei gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten die sich dem Fotografie-willigen bieten und die sich je nach Wetter- und Ausrüstungslage eignen.

Street-Photography

Straßenfotografie kann nahezu bei jedem Wetter stattfinden und kann so sehr gut eine Stimmung und Atmosphäre vermitteln. New Yorks Häuserschluchten in der blauen oder goldenen Stunde, Hamburg bei Nieselregen, das Bergdorf im Nebel oder Berlin im strahlenden Sonnenschein. Alles hat seinen Reiz. Dazu lichtet man in der Street-Photography gern eine zufällige Situation ab was dafür sorgt das das Foto belebt wirkt.

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Eine New Yorker Straße - in einer normalen Situation (Photo by Bryan Fernandez on Unsplash)

Dabei sind natürlich auch Detailaufnahmen möglich wie Straßenschilder, Ampelanlagen, eine Parkbank, Menschen bei verschiedenen Tätigkeiten, Fahrzeuge wie Autos, Fahrräder, Straßenbahnen oder ähnliches. Ach in Richtung Makrofotografie kann man hier gehen - ein Herbstblatt auf dem Gehsteig, weggeworfene Getränkedosen oder etwas Botanisches - die Möglichkeiten sind vielfältig.

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Das grüne Ampelmännchen als Detail (Photo by Sorin Sîrbu on Unsplash)

Kurzum die Straße bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten die man nur wahrnehmen muss. In Zeiten von Digitalen Kameras eigentlich ein Geschenk da man munter draufhalten kann und alles fotografieren kann was einem vor die Linse kommt. Einzig die kleine Überwindung sich mit der Kamera ins Getümmel zu begeben und zu Knipsen steht dem Fotografen im Wege. An Ausrüstung sollte man Brennweiten um 50mm benutzen da diese dem menschlichem Blickwinkel am nächsten kommen. Unter Umständen bietet es sich an ein Stativ mitzuführen wenn man Lichtstimmungen aufnehmen möchte oder in den Abendstunden unterwegs ist.

Landschaften

Der Klassiker im Urlaub - Landschaften, blühende Wiesen, die Berge oder das Meer. Landschaften werden immer gern und viel fotografiert. Einziger Nachteil in der Landschaftsfotografie ist das man schnell im näheren Umkreis nichts zum fotografieren findet und erst einmal ein Stück fahren muss um sich neue Motive zu holen - die See hat man oft nicht nebenan, bei Bergpanoramen wird es auch meist schwierig. Das Wäldchen am Dorfrand hat man vielleicht schon 150 mal fotografiert.

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Kombi aus Berg, Meer und Wiesen, naja Bäumen (Photo by Danyu Wang on Unsplash)

Es muss allerdings nicht immer schönes Wetter sein - manche Landschaftsmotive wirken auch bei Bewölkung oder Niederschlag wie zum Beispiel ein Wald. Das Meer hat bei stürmischen Wetter auch etwas für sich oder die Bergspitze wirkt im Nebel auch ganz besonders. Für Landschaften bieten sich kleine Brennweiten wegen des Weitwinkels an. Es muss allerdings auch nicht zwingend die 12mm Festbrennweite sein, in der Regel reichen hier die Kitobjektive aus. Auch hier ist möglicherweise - je nach Wetterlage und Tageszeit ein Stativ von Vorteil. Auch leichte Ausrüstung wirkt sich positiv auf den Aktionsradius aus - so lässt sich eine kleine Spiegellose Systemkamera besser transportieren als die schwere Vollformat Spiegelreflexkamera.

Portrait

Völlig ohne eigene Erfahrungen führe ich hier Portaitfotografie auf. Allerdings muss ich sagen das mich das Thema brennend interessiert, ich es aber auch für besonders schwierig halte. In der Theorie weiß ich das sich Brennweiten von 35 bis 85mm für Portraits anbieten da so wenig verzerrt wird. Auch sollte der Objektivmittelpunkt über der Nase des Models liegen und leicht von oben fotgrafieren. Natürlich sind auch hier keinerlei Grenzen gültig, Mit etwas Weitwinkel wirkt das Foto wieder ganz anders

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Portrait fast Ganzkörper mit Unschärfe vorn und hinten (Photo by Hai Phung on Unsplash)

Auch kann hier bei der Regel "kein Licht von vorn" gebrochen werden, zum Beispiel wirken Haare mit etwas Licht von hinten ganz besonders. Köpfe sollten nicht abgeschnitten werden, wenn es nicht anders geht beschneidet man das Model eher oben am Haar als unten. Allerdings kann das auch bewusst geschehen wie ein weiteres Beispiel zeigt

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Extrem beschnitten, trotzdem gut (Photo by NordWood Themes on Unsplash)

Problematik an Portrait Fotos ist meiner Meinung nach das ein Model zur verfügung stehen muss. Natürlich kann die eigene Partnerin portraitiert werden, was aber tun wenn diese ungern fotografiert wird? Auch sind sicher Erfahrungen von Vorteil so daß sich das Model zu bewegen weiß, von sich aus mit der Kamera spielt. Anforderungen an den Ort hingegen stellt die Portraitfotografie nicht - so muss nur ausreichend Licht vorhanden sein, dies kann im Studio, in einer Stadt oder auch draußen im grünen gegeben sein.

Makro und Details

Hier ist alles grenzenlos. Es kann alles fotografiert werden. Formen, Farben, Anordnungen, Insekten, Blumen, Holz et cetera, et cetera. Je nachdem wie nah man das gewünschte Objekt fotografieren möchte sind hier spezielle Makro-Objektive von Nöten, beginnen kann man allerdings auch erstmal mit einem Kit-Objektiv um sich zu versuchen. Erlaubt ist alles was der Fokus und Licht zulässt.

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iPhone im Gras - schöne Farben, tolles Motiv (Photo by Rafal Jedrzejek on Unsplash)

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Schönes Beispiel für Formen und Anordnungen (Photo by Evan Provan on Unsplash)

Hier gilt es mit offenen Augen unterwegs zu sein und einfach zu probieren. Achtet auf besondere Muster an Gebäuden oder Dingen, Schaut euch auf der eigenen Wiese im Garten um was dort so summt und brummt, fotografiert einfach mal alltägliche Dinge, den Mixer, ein Glas, die Mauer nebenan oder was auch immer so vorhanden ist.

Ideen sammeln

Ich persönlich versuche für mich eine Fotografie-To-Do-Liste zu führen wo ich interessante Motive oder Objekte die ich fotografieren möchte notiere. Zum Beispiel hing bei uns im Reisezentrum des Bahnhofs ein tolles Bild eines Gleisfeldes vor einem Bahnhof von einem niedrigen Kamerastandpunkt aus fotografiert - dieses Bild fand ich schon immer irgendwie toll und seitdem ich fotografiere steht ein solches Motiv auf meiner Liste.

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Gleise wirken immer irgendwie besonders (Photo by Humans Studio on Unsplash)

Irgendwann wenn das Wetter und Licht es zulässt werde ich mal auf Brücken über Bahnstrecken gehen und versuchen ein cooles Bild eines Gleisfeldes oder von ein paar Weichen machen. Ich bin gespannt wie das wirken wird.
Auch beleuchtete Gebäude, Straßen, Städte oder Dörfer in der Nacht stehen noch auf meiner Liste, ein paar Bilder konnte ich schon versuchen. Portraits will ich probieren, und und und. So sammelt sich im Laufe der Zeit ein guter Ideenpool an den man nach und nach - sofern es Zeit und Wetter zulässt - abarbeiten kann.

Eigentlich wollte ich zu dieser Themenwoche im Projekt schon auch etwas eigenes zeigen können, allerdings hat mir erst eine Erkältung und dann das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hoffe das es sich diese Woche nochmal ergibt das man das eine oder andere fotografieren kann. So ist nur ein kleiner Beitrag herausgekommen der Inspiration geben soll ein paar Fotoideen zu finden.

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