Wertstabiles Geld, Gold, Geldgeschichte, Teil 1: Krösus, Geld, Azteken, Rom, Sumerer!

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So sah das erste bekannte Gold-Geld aus, Krösus oder sein Vater erschuf es, Bild aus http://www.muenzenwoche.de/de/Archiv/Gold--zwischen-Traum-und-Wirklichkeit/8?&id=188&type=n

Werte Mitleser,

heute gibt es einen Post von mir zu den Themen wertstabiles Geld, Gold, Geldgeschichte und mehr, der sich v.a. aus Diskussionen mit dem werten @taldor und dem werten @lennstar0de ergibt, die sich auf des werten @stehaller ausgezeichneten Artikel hin entwickelt haben.
@stehaller/kostenloser-oepnv-oder-der-sozialismus-wurde-noch-nie-richtig-ausprobiert

Meine Antworten hier möchte ich als eigenen Hauptpost heute zusammenfassen und morgen dann dazu einen zweiten Teil über das Thema "Wie kam das Papiergeld in Welt?" darstellen.

Beginnen möchte ich mit zwei Kernsätzen eines jeden Goldbugs.

„Gold ist Geld, alles andere ist Kredit“ (J.P. Morgan)

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – Null." (Voltaire)

Überlegen sollte man sich immer die eigene Entscheidung auf folgende Wahlmöglichkeit:

Du hast die Wahl, Deinem Nachkommen 1.085,30 Euro in bedruckten und bunten Baumwollscheinchen (aktueller Goldpreis in Euro) oder eine echte Unze Gold (exakt 31,1034768 Gramm) zu hinterlassen, welches der Nachfahre in 40 Jahren erst verwenden und ggf. auch dann verjubeln darf!

Was würdest Du ihm geben?

Der Balte gibt ihm das Gold, wenn man ihm die Euros gibt, wird er sich echt bedanken, da sie weitgehend wertlos in 40 Jahren sein werden! Bleibt dann eben nix zum Verjubeln!

Was nun ist "Geld"?

Geld ist das allgemein akzeptierte Tauschmittel, es ist ein Gut eigener Art, und eigentlich alles was ein anderer als Geld annimmt.
Prof. Polleit erklärt es uns hier:

http://www.misesde.org/?p=16127

Gold erkennen die Menschen wenigstens seit König Krösus ca 550. v. Christus als Geld an, weitgehend wertstabil dabei seitdem, für mich ist es eben wertstabiles Geld.

Bei den Azteken war z.B. Kakao tatsächlich "Geld" , also das allgemein akzeptierte Tauschgut.
https://finanzblog.lgt.com/kakaogeld-der-unvorstellbare-reichtum-des-aztekenkoenigs/

Durchgesetzt hat sich Kakao als "Geld" aber nicht, ein wertvoller Rohstoff ist er bis heute, aktuell steht Kakao bei 2.065,63 USD pro Tonne.

Ich selbst besitze einiges an Gold und Silber, aber auch Kupfer und etwas andere Metalle, Kakao nur wenig in Form von Milka-Schokolade. Für mich ist es kein Tauschmittel, also kein Geld.

Pheidon, in der griechischen Mythologie der König von Argos, aber wohl eine historische Person, ließ um 895/4 v. Chr. bereits Silbermünzen in Aigina eingeführen, der sagenhafte Reichtum des lydischen Königs Krösus (* um 590 v. Chr.; † um 541 v. Chr. oder später) läßt sich auf die Erfindung des gemünzten Gold-Geldes zurückführen, die aber wahrscheinlich während der Regierungszeit seines Vaters Alyattes II. erfolgt ist.
Krösus ließ Goldmünzen mit der Bezeichnung "Kroiseios" prägen und entwarf ein bimetallisches Münzsystem.

Bezüglich der "Geldgeschichte" schreibt Wikipedia auch:
"Ab ca. 1000 v. Chr. war Geld in Form von kleinen Messern und Spaten aus Bronze in der Gesellschaft des alten China im Einsatz, mit Bronzeguss Repliken von Kaurimuscheln zuvor. Gegenwärtig scheint es noch so, dass die ersten produzierten Münzen separat voneinander in Indien, in China sowie in Städten rund um das Ägäische Meer in einer Zeit zwischen 700 und 500 vor Christus parallel hergestellt wurden."

https://www.goldseiten.de/muenzen/fachartikel/kroesus.php
https://www.goldseiten.de/muenzen/fachartikel/geldgeschichte.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Geldes
https://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%B6sus

Bezüglich Rom und der Bedeutung der "Münzverschlechterung" der Silberdenare für den Untergang Roms gibt es tolle Graphiken bei "visualcapitalist".
http://money.visualcapitalist.com/currency-and-the-collapse-of-the-roman-empire/
http://money.visualcapitalist.com/tag/rome/

Wobei ich bei dieser Gelegenheit-etwas abweichend vom Thema- auch auf eine meiner Lieblingsgraphiken hinweisen darf: http://money.visualcapitalist.com/worlds-money-markets-one-visualization-2017/

Die "Währungsgeschichte" des Römischen Reiches ist spannend, die Übersicht bei Wikipedia ganz gut und mit einigen guten Links dazu versehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_W%C3%A4hrung

Generell sind also spätestens seit dem 1 Jahrtausend vor Christus Gold und Silber "Geld".

Die ältesten datierten Funde von Gold gehen zurück auf das Jahr 5000 vor Christus.

"Dank der Unvergänglichkeit des Goldes haben wir Zeugnisse der Kultur der Sumerer (ab 2800 vor Christus), deren Stadtstaaten in Mesopotamien, dem heutigen Irak, lagen."
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/gold/index.html

Die Sumerer benutzten vor 5.000 Jahren Gerstengeld, ein verderbliches Rohstoffgeld.

Die Erfindung der Schrift in Mesopotamien beruht letztlich auf den "Zählsteinen", also auf der Notwendigkeit einer Buchaltungseinheit.
"Zählsteine waren Steine, die bei Warensendungen in einem verschlossenen Gefäß mitgeliefert wurden, so dass der Empfänger überprüfen konnte, ob er tatsächlich die gesamte abgesandte Ware erhalten hatte. Auf diesen gab es Symbole für die gelieferten Gegenstände, ein Kreis mit einem Kreuz darin bedeutete etwa "Schaf". Später wurden Tontäfelchen genutzt, in die die Beschriftungen eingeritzt und die dann an der Sonne getrocknet wurden. Die Tontäfelchen boten aber ganz neue Möglichkeiten der Beschriftung, und so wurden neue Zeichen und auch Zeichenkombinationen (Kopf + Brot = essen) entwickelt; und schließlich wurden diese Zeichen durch schneller in die Tafeln einzuprägende Linien und Keile ersetzt: Die sumerische Keilschrift entstand."
http://www.oekosystem-erde.de/html/geld.html
http://www.oekosystem-erde.de/html/folgen_landwirtschaft.html#technik

Allerdings sind diese Zählsteine natürlich kein Geld, sondern nur das Buchhaltungs-und Rechungswesen, Geld bestand eben aus standardisierten, aber verderblichen Gerstenmengen (die "Sila" entsprach beispielsweise etwa einen Liter).

Ich persönlich glaube, dass Metalle "Geld" wurden, seit man sie verarbeiten kann, seit der Bronzezeit eben.

Funde gibst aber so richtig erst seit Krösus meines Wissens.
https://www.btn-muenzen.de/welche-ist-die-aelteste-muenze.

Ötzi führte ein wertvolles Kupferbeil mit sich, ev durchaus ein wertvolles Tauschmittel, aber noch kein Geld, da nicht standardisiert und für den Alltag als Tauschmittel ungeeignet.

Die Kaurimuscheln in der Südsee waren geeignet und akzeptiert, haben sich aber eben wie die Rohstoffgelder Gerste und Kakao in unseren Beispielen nicht durchgesetzt, Gold und Silber schon.

Und wie kam das ungedeckte Papiergeld in die Welt?

Das wird der zweite Teil meines Posts, morgen oder übermorgen, ich werde Chinesische-Geldgeschichte, König Gaichatu, John Law, den Kontinental-Dollar, die Assignaten und Mandaten, die Greenbacks, die geldstabile Kaiserzeit, die Gründung der FED, Weimar, 1929, Bretton-Woods, die Lösung von eingeschränkten "Goldstandard" dank Nixon 1971 und die Entwicklung des nun weltweiten ungedeckten Fiat-Moneys bis zu den Kryptos, die heute eher wieder aufgewertet wurden, versuchen in einem Post unterzubringen, ev auch in zwei Posts, ich werde sehen.

"Money sucks" kann man natürlich immer singen, ich denke aber nicht so!

Soviel für aus der heute aus der Baltenwelt!

Peace, sisters and brothers!
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