In der Reihe "Rhetorik" vermittle ich in kurzen Einheiten Grundsätze und Tricks der Rhetorik.
Das Thema heute ist Kunstgriff 10: das Gegenteil Fragen
Dieser Kunstgriff ist anzuwenden, wenn uns der Gegner an dem Aufbau unserer Argumentation systematisch hindert. Dies tut er, indem er unsere Fragen systematisch mit nein beantwortet, so dass wir Probleme haben überhaupt eine Argumentationsbasis aufzubauen.
Bsp: Wir wollen über die Errungenschaften der Mondlandung diskutieren, aber unser Kontrahent leugnet, dass es überhaupt eine Mondlandung gab.
Was machen wir? Wir lassen den Gegner über seinen eigenen Trick stolpern, umgekehrte Psychologie. Wir tarnen also was wir bejaht haben wollen, indem wir das Gegenteil fragen oder mehrere mögliche Antworten zur Wahl stellen. Das soll dazu dienen den Gegner zu verwirren.
Bsp: Wir könnten selbst (zum Schein) die Position vertreten, dass es keine Mondlandung gab. Unser Gegner wird aus Trotz widersprechen.
Warnhinweis:
Dieser Kunstgriff ist nicht einfach und braucht Übung. Wenn wir uns Vertun, stehen wir mit einer Meinung da, die wir garnicht vertreten wollen.
Quelle: Arthur Schopenhauer; Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten