In diesem Teil der Reihe "Teobald Joachim I am Sonntag" geht es um eine schweres Thema. Es geht um den Konservatismus, seine Beudeutung im Laufe der Zeit und seine Herkunft. Meinen verehrten Lesern spreche ich aber Fähigkeit zum Verständnis und das Interesse daran zu.
Ursprünge
Der Konservatismus fand seine Ursprünge zu Zeiten der französischen Revolution und der Entstehung des Verfassungsstaates in den USA und England. Während eines Revolutionären Umbruchs entstehen immer Gegenbewegungen und so war es auch mit dem Konservatismus.
Dieser ursprüngliche Konservatismus wendete sich gegen radikale Theorien wie Revolution und Verfassungsstaat. Anhänger dieser Theorien waren, wie heute, vor allem Stadtbewohner, während die Landbevölkerung mehrheitlich mit dem Konservatismus sympathisierten.
Natürlich waren die Hauptträger des Konservatismus Adel und Kirche, welche am meisten von der bestehenden Ordnung profitierten. Zu Wissen ist noch, als einer der wichtigsten Vordenker des Konservatismus gilt Edmund Burke.
In Deutschland formierte sich eine Konservative Partei im Zuge der Revolution von 1848. Ihr prominentester Vertreter war Otto von Bismarck
Definition
Jetzt wissen wir über die Ursprünge bescheid, was aber macht Konservatismus aus? Zuerst werde ich auf die "ursprüngliche" Form des Konservatismus eingehen. Konservatismus kommt von dem lateinischen Begriff conservare, was Konservieren bedeutet.
Konservatismus ist aber in keinem Fall mit dem Reaktionären, immer Rückwärtsgewandten gleichzusetzen. Die Idee ist vielmehr Vorsicht und Zusammenarbeit mit dem Altbewährten. Anstatt einen Staat wie bei einer liberalen oder sozialistischen Idee komplett dieser Ideologie unterzuordnen, wird beim Konservativen der Fortschritt als langsamer Prozess verstanden.
Veränderungen werden als viele nacheinander fehlgeschlagene Versuche verstanden, die erst dann als "gute" Veränderung übernommen werden können, wenn sie sich nach ihrer "Testphase" bewährt haben. So ist Konservatismus weniger eine Ideologie, als vielmehr eine Interessengemeinschaft aus Erfahrung und Tradition. Hinter allem steht die Frage: wird es durch die Veränderung für mich besser?
Die Ungleichheit von Menschen und eine soziale Hierarchie wird als etwas natürliches angesehen. Vernuft und Kontinuität sind die Grundpfeiler einer Gesellschaft. Denn was sich bis jetzt bewährt hat, soll bleiben. "Never change a winning team".
Anders als bei dem Liberalen steht hier die Gesellschaft als ganzes, fuktionierendes Konstrukt im Fordergund. Das Individuum soll sich unterordnen. Verbundenheit besteht eben nicht durch gemeinsame Ideologie, sondern durch gemeinsame Kultur, Sprache etc.
Konservatismus im Wandel
Da Konservatismus auch dem Wandel unterliegt, ist er natürlich heute nicht mehr die revolutions- und verfassungskritische Ideologie wie früher. Stattdessen hat der Konservatismus die geprüften und für gut befundenen Ideen übernommen.
Hier kommen wir zu dem Interessanten Punkt: konservativ ist nicht mehr unbedingt auch das, was man mit einer klassisch konservativen Partei verbindet. Konservative, bewahrende Positionen werden mittleweile von allen politischen Richtungen vertreten.
Nur um ein paar Beispiele zu nennen:
- Grüne Parteien vertreten konservative Positionen in Form von Umweltbewahrung,
- Linke Parteien vertreten konservative Positionen in Form von Verteidigung der Sozialsysteme gegen Abbau,
- Liberale Parteien vertreten konservative Positionen in Form von Verteidigung des freiheitlichen Staates im Grundgesetz. Was es übrigens auch die "konservative" Partei CDU macht.
Ursprünglich rein konservative Parteien wie die CDD vertreten heute kaum noch klassisch konservative Positionen. So werden von ihr liberale Positionen wie Bildung für die breite Masse und der Freie markt vertreten. Konservatismus ist also in der ganzen politischen Landschaft vertreten und die klassische Einordnung von Links in Progressiv und Rechts in Konservativ ist nicht mehr zutreffend.
Abschließend ist festzuhalten, Konservatismus ist keine Ideologie die sich über Inhalte definiert, sondern ein Denkansatz.
Neue Herausforderungen
Konservative Werte die noch heute mehr oder weniger Vertreten werden sind das christliche Wertesystem, Tradition und Festhalten an Strukturen (zB das Familienbild) und ein skeptischer Umgang mit Änderungen.
Immernoch ist ein wichtiger Punkt, dass die Gesellschaft nicht nach einem Bauplan gefertigt werden kann, sondern das Produkt einer langen und stetigen Entwicklung ist. Die Gesellschaft ist das, was sich über Sprache, Geschichte, Kultur etc. definiert.
Das größte Probem ist, dass eine leitende Vision fehlt, die sich den heutigen Problemen stellt. Verwalten eines Zustandes ist nicht ausreichend. Dass es konservative Reformer geben kann, hat die Geschichte schon mehrfach bewiesen, ein Bsp. wäre Otto von Bismarck oder Margaret Thatcher.
Ein aktuelles Beispiel für einen konservativen Reformer könnte zB Sebastian Kurz werden.
Es grüßt seine königliche Hoheit
Theobald Joachim I
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