Projekt #Fotolern - 2. Motive

In Teil 2 des Projektes #Fotolern von @altobee geht es um die Motivwahl. Ein ansprechender Bildaufbau trägt dazu bei, ein harmonisches aber ebenso spannendes Bild zu erzeugen.

Motive

Als Motive kann man eigentlich alles hernehmen - Menschen, Tiere, Landschaft, Streetlife, Gebäude, die Natur allgemein aber auch so simple Dinge wie z.B. Schilder. Man muss einfach nur die Augen offen halten und schon entdeckt man viele interessante Motive. Mit der Zeit entwickelt auch jeder seine Vorlieben. So fotografiere ich sehr gerne Landschaften, Stadtbilder, die Natur wie Pflanzen (gerne als Makro) und Tiere. Portraits bspw. liegen mir hingegen weniger.


Bildaufbau

Wenn ich etwas gefunden habe, was ich gern fotografisch festhalten möchte, stelle ich mir zunächst immer die Frage, was mein Hauptmotiv sein soll. Anschließend schaue ich mir die Umgebung an und überlege, welche Elemente ich ebenfalls wie mit einbeziehen kann (Nebenmotive). In der Regel neigt man ja dazu das Hauptmotiv mittig zu platzieren. Dies wirkt aber schnell langweilig.

@erniegreenhill hat hier ja bereits etwas über den Goldenen Schnitt geschrieben, ein wichtiges Element des Bildaufbaus.

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Mein Hauptmotiv bei diesem Bild ist die Elbphilharmonie, das Nebenmotiv die Gebäude rechts daneben, die sich etwas weiter im Hintergrund befinden. Ich habe die Elbphilharmonie im linken Drittel positioniert, um die rechten Gebäude vollständig abbilden zu können. Hätte ich die Elbphilharmonie mittig platziert, wären die rechten Gebäude abgeschnitten worden und links wären weitere Gebäude (unvollständig) im Bild oder ich hätte weiter rauszoomen müssen, um die Nebenmotive vollständig auf dem Bild zu haben.


Perspektive

Oftmals mache ich Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven, um zu schauen, wie das Motiv am besten wirkt. Wenn möglich, erhöhe ich meinen Standpunkt oder ich gehe in die Knie, lege mich (oder die Kamera) auf den Boden - je nachdem, wo sich das Objekt befindet. Oder ich gehe ein paar Schritte zur Seite, um einen etwas anderen Blickwinkel auf das Motiv zu haben. Gerade bei kleinen Motiven ist die richtige Wahl der Perspektive besonders entscheidend für die Wirkung des Bildes.

Ich zeige euch einmal anhand einer Muschel, welche unterschiedlichen Wirkungen es haben kann, wenn man die Position der Kamera ein wenig verändert.

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Bei diesem Bild habe ich die Kamera zwar bodennah gehalten aber denoch von leicht oben auf die Muschel fotografiert.

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Die gleiche Muschel aber hier habe ich die Kamera auf dem Boden abgelegt, so dass ich frontal auf die Muschel schaue.


Führungslinien

Ein weiteres Werkzeug der Bildkomposition ist das Arbeiten mit Führungslinien, welche die Aufmerksamkeit des Betrachters in eine bestimmte Richtung lenken. Wege, Bäume, Zäune, Brücken usw... können als Führungslinien dienen. Man findet überall Linien, man muss nur danach Ausschau halten und sie anschließend passend ins Bild einbauen.

20170521_144903.jpg

Bei diesem Bild dienen mir in erster Linie die Bäume als Führungslinie aber auch die Straße und der Radweg. Ich finde, dass Bild wirkt durch diesen Aufbau viel spannender und dynamischer als ein frontaler Blick auf die Bäume und der sich dahinter befindende Himmel und das Rapsfeld.


Rahmen und Vordergrund

Um mehr Tiefe in ein Bild zu bekommen, kann man die Umgebung geschickt versuchen mit einzubinden, z.B. indem man einen Rahmen erzeugt oder Nebenmotive mit im Vordergrund erscheinen lässt. So erhält der Betrachter des Bildes einen besseren räumlichen Eindruck.

Um ein wenig besser verdeutlichen zu können, was ich meine, habe ich eben 2 Fotos gemacht (daher bitte nicht auf die Qualität achten!)

_DSC3732.JPG

Bei diesem Bild geben das Ufer und die ins Bild hineinhängenden Äste dem Ganzen einen Rahmen.

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Hier hingegen empfinde ich die Äste und die kleine Ecke Ufer eher als störend.


_DSC1898.JPG

Ein Beispiel für ein Nebenmotiv im Vordergrund ist diese Möwe.


Das soll mein Beitrag zum 2. Teil des Projekts #fotolern gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte vor allem den Anfängern ein paar hilfreiche Tipps geben.

Die Fotos sind alle von mir selbst gemacht.
Mein Wissen habe ich aufgefrischt, indem ich das Buch "Digitale Fotografie - Das Handbuch für bessere Fotos" von Christian Haasz (2008, FranzisVerlag GmbH) zur Hand genommen habe.


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