Vorwort:
Ein Kopf, der sich nicht mehr erinnert, lässt seine Seele ohne Nahrung.
(Carl Peter Fröhling)
Lach, Krach und Sachgeschichten aus Nordfriesland/Dithmarschen
Rückblick:@cultus-forex/der-punk-mit-doktoren-polizisten-politiker-handwerkern-unter-der-dusche
Fortsetzung:
So ehrlich wie ich war, meinen Fußballkollegen mein Herz aus. Einige wussten natürlich genau, dass es der Bruder vom Bürgermeister des Nachbardorfes war, der mich abgezockt hatte und nach Dänemark verschwand.
Einer der Amtsvorsteher dieses Dorfes stand mir gegenüber unter der Dusche (grins). Zwei, drei Duschköpfe daneben befand sich der Geschäftsführer eines großen dänischen Möbelhauses.
Ganz nebenbei erwähnte er, dass sie für die Filiale im besagtem Dorf einen Auslieferungsfahrer für Möbel auf selbständiger Basis suchten. Ich sollte mich doch mal in den nächsten Tagen bei ihm vorstellen.
Es sollte/musste seinen normalen Geschäftsweg laufen. Letztendlich hatte er nicht alleine das sagen, da der Bezirksleiter des dänischen Bettenhauses, welches europaweit Filialen hat, zustimmen musste.
Von nun an hatte ich nur noch Schlafzimmer und Matratzen fremder Leute im Kopf und mir war sofort klar, das Ding will ich haben!
Ich wartete noch zwei Trainingseinheiten ab und vergewisserte mich ruhig und besonnen, ob das Angebot nicht aus einer Bierlaune heraus in seinem Kopf entstanden ist.
Dem war aber nicht so, er fragte mich, wo ich denn bleibe und dass der jetzige Spediteur innerhalb der nächsten Woche seine Arbeit einstellt.
So machte ich mich am nächsten Tag auf zur Filiale und stellte mich ganz offiziell beim Geschäftsführer vor.
Dieser zeigte mir erstmal seine ganzen Verkäuferinnen, die den lieben langen Tag nix anderes zu tun hatten den Leuten Betten, Matratzen und Schlafzimmermöbel aufzuquatschen.
Als er mich ins Lager führte, wurde mir erst langsam klar, worauf ich mich einlassen würde. Einige der Möbelkartons (diese wurden ja zerlegt ausgeliefert) konnten leicht mal 30 kg erreichen und so eine 2 Meter mal 2 Meter Matratze hatte es auch in sich.
Als er mir offenbarte, dass ich pro Kundenauslieferung 20 € bekommen würde, wurden die Möbel aus einem mir seltsamen unbekannten Grund gleich leichter.
Ich versuchte natürlich, wie es nun mal meine Angewohnheit war, zu handeln. Der Junge kannte mich nur zu gut als Silberjonny und gab mir zu verstehen, dass es keinen Spielraum für Verhandlungen gäbe, da die Masse es ausmachen würde (Shit, der wusste, dass ich was an Land ziehen musste). Bei dem Gedanken an die ganzen Verkäuferinnen und den fremden Schlafzimmern rechnete ich mir 10 mal 20 € am Tag auf einen Monat hoch und es wurde mir ganz warm ums Herz.
Pro Kundenauslieferung bedeutete letztendlich, egal wie viel ein Kunde bestellt, also ob nur einen Nachttisch oder eine gesamte
Schlafzimmereinrichtung, es werden nie mehr wie 20 € pro Kunde. Diesen Umstand sollte ich erst später zu spüren bekommen. Ich sollte auch Inkassotätigkeiten übernehmen, so dass noch jede Menge Papierkram zu erledigen war, wenn die Kunden erst bei Anlieferung zahlten.
Die nächste Hürde, die da auf mich wartete, war, dass ich nur einmal im Monat dem Bettenhaus eine Rechnung stellen sollte. Diese musste an die Hauptzentrale eingereicht werden und wird dann nach ausgiebiger Prüfung innerhalb der nächsten 2 Wochen auf mein Konto überwiesen. Langsam wurde mir immer klarer, dass ich Kohle für gut zwei Monate, Benzingeld, Arbeitslöhne etc. vorfinanzieren muss
– Oha. Zum Glück hatte ich noch einige Rücklagen. So sollte es funktionieren, vorausgesetzt, dass keine Autoreparatur oder der gleichen dazwischen kommt. In jedem Fall würde es verdammt eng werden und wenn das ganze Vorhaben in die Hose geht, stehe ich wieder mit null da.
---- Egal, ex oder hopp ---- Ich Vollpfosten verhandelte noch mit dem Geschäftsführer über die eine und andere Kleinigkeit bis wir uns einig wurden.
Am darauf folgendem Tag vereinbarte er den Termin mit dem Bezirksleiter, der noch unserem Deal zustimmen musste.
Fortsetzung folgt.......
Clueso - Erinnerungen