Frohe Ostern & Die bronzene Platzwahl-Marke

Fortsetzung:

Meine Jungs waren flexibel und ich konnte mich auf sie verlassen, sodass sie den Auftrag alleine zu Ende durchgeführt haben. Ich zischte zum Sportplatz ab, um meine Runden zu drehen.
Die Trainer warten mit den Stoppuhren um den Hals auf uns, wobei ich fast der Älteste war. Sie standen verteilt um die 400 Meter Laufbahn. Der Startschuss fiel und schon nach der ersten Runde lag ich auf dem letzten Platz.
Die junge Konkurrenz rannte um ihr Leben und zog davon. Mir war das relativ egal, ich wollte nur die 3 km Gesamtstrecke in den vorgegebenen 15 Minuten schaffen.
Somit teilte ich mir meine Kraft ein und versuchte ein für mich angepasstes Tempo zu finden. Die Männer mit den Stoppuhren gaben die aktuelle Zeit beim Vorbeirennen bekannt, sodass ich immer den Überblick hatte. Ich fand nach der zweiten Runde mein Tempo und konnte sogar eine komplette Runde vollkommen gemütlich langsam laufen.
Alle anderen hatten schon ihre 3 Km runter, ich kam als letzter durch Ziel. Schaffte aber die Strecke innerhalb der 15 Minuten, die Welt war in Ordnung und ich bekam meine Zulassung zum Schiedsrichterlehrgang.

Die nächsten 2 Monate verbrachte ich einen Tag in der Woche jeweils 2 Stunden auf einem Schirilehrgang und lernte alles haarklein rund um das Regelwerk zum Thema "Fußballpfeife“.
Nach 2 Monaten stand endlich die theoretische Prüfung an. Das ekelige war, die Fragen auf den Fragebögen mussten alle schriftlich ausgefüllt werden, bäh, kein Multiple-Choice verfahren. Die Sprache in der Prüfung war superlustig.
Es hieß nicht:„ der Ball wurde geschossen, nein, er wurde gestoßen.“ Jedenfalls schloss ich als drittbester die Prüfung ab und erhielt die bronzene Platzwahl Marke (siehe Foto) --- Wat war ick stolz ---

Alles in allem verlief mein Leben in Nordfriesland recht spannend, erfolgreich und unterhaltsam.
Es sollte alles noch viel besser kommen!
Wie das Leben so spielt, geht es erst mal einen Schritt zurück, um (eventuell) wieder zwei nach vorne zukommen. Der nächste Knaller sollte nicht lang auf sich warten lassen. Als ich eines Tages nach einem Auftrag nach Hause kam, standen die Türen, von dem in meinem Haus ansässigen Reifenhandel, weit offen und wildfremde Personen schleppten nachmittags um 16:00 Uhr Werkzeug und Maschinen in einem vor dem Haus parkenden LKW.
Der Pächter hatte sich bei mir als krankgemeldet, weshalb der Laden eine Woche geschlossen bleiben sollte.

--- Hilfe, Einbruch, Diebstahl, wir werden überfallen, wo bleibt die GSG9?
Okay, ganz so schlimm sollte es dann doch nicht sein, jedenfalls sah es so aus. Ich schnappte mir die Typen und fragte erstmal ziemlich forsch, was sie da eigentlich machen und wer ihnen gestattete den Inhalt raus zu schleppen.
Es folgte eine Erklärung, die mich vom Hocker haute, wobei die Jungs in aller Seelenruhe die KFZ-Hebebühne demontierten.
Wow. Sie erklärten mir erstmal, dass alles im Laden ihnen gehörte, da mein Pächter alles Werkzeug samt Maschinen und Hebebühne bei ihnen geleast hat. Der Oberhammer, der Macker hat nie einen Cent Leasingrate bezahlt und jetzt einen Haufen Schulden bei der Firma.

Fortsetzung folgt.......