I am translating my 11 psychedelic tales which I originally wrote in English to my mother tongue German. If you would like to read the English version click here.
"Wenn du dich fragst, wo sich diese Geschichte abspielt, schaust du der Wahrheit nicht ins Gesicht!" dachte die pinke Prinzessin. "Die Wahrheit ist, dass sich alles nur in deinem Kopf abspielt und von dir selbst geschaffen wird. Du bist vollkommen alleine mit deinem bescheuerten Intellekt, den sich dein unkreatives Selbst als ein walussförmiges, schleimiges Organ visualisiert!"
Die pinke Prinzessin spie einen grünen Schleimklumpen aus. Er flog direkt auf einen Scheißhaufen. Eine weitere wunderschöne Visualisierung ihrer inneren Welt. Ein bitteres Lächeln verzerrte ihr Gesicht, als ihr ein Gedanke kam: wenigstens hatte sie sich nicht vorgestellt in die Kacke reinzutreten...
Was für eine Art Scheiße war das denn überhaupt? Sie beugte sich hinunter und sammelte dabei ihre violetten Locken mit beiden Händen in einem Zopf, um sie davor zu bewahren den Mist auf dem Boden zu berühren. Sie hatte das Spurenlesen ihr ganzes Leben lang geübt und wusste nach einem kurzen, aber genauen Blick auf die Spur, dass das Häufchen von einem Flünchen hinterlassen worden war, von einem geflügelten Meerschweinchen. Sie waren freundliche Kreaturen, von der Größe von Hunden, die ihr Geschäft gerne in Gesellschaft ihrer Artgenossen auf bequem geformten Astgabeln verrichteten. Die pinke Prinzessin richtete ihren Blick nach oben zu den Bäumen, die ihren Weg überschatteten, aber es bestand keine Gefahr von einer weiteren Scheißportion getroffen zu werden. Die Flünchen mussten den Ort bereits verlassen haben, wenn sie überhaupt existierten.
"Wie auch immer", dachte sie "Sie haben ohnehin keine Bedeutung... diese Gedanken, diese Realität, sie unterliegen einzig und allein deiner Verantwortung. Niemand anders wird die Unordnung in deinem Geist bereinigen und du wirst hier für alle Ewigkeit bleiben. Dabei mal für eine Zeit lang den Mut zu verlieren ist schon in Ordnung. Aber selbst wenn du guten Mutes bleibst, der Einzige, der über dich urteilen wird, ist dein verficktes Selbst. Verdammt, wie mich mein Selbst ankotzt!"
Ihr kleines Gesicht lief in einem tiefen Purpurrot an als ihr Ärger auf die Realität, die sie wahrnahm, anstieg. Seitdem sie herausgefunden hatte, dass ihre Vorstellungskraft der Schlüssel war um ihre Realität zu beeinflussen, waren ihr die Ideen ausgegangen. Sie konnte die Gesänge der Vögel nicht mehr genießen, weil sie das Gefühl hatte diese sängen mit gespaltener Zunge. Sie sangen, als ob sie echt wären, um sie zu überzeugen, dass die Realität mehr als eine Illusion sei. Die pinke Prinzessin war zu dem Schluss gekommen, dass dies alles ihre eingesperrte Imagination war, der es nach einem Gegenüber verlangte.
Vielen Dank fürs Lesen und für die fantastische Unterstützung, die ich von euch bekomme :) Die Seite des Fotografen findet ihr hier.