Der nächste Teil dieses außergewöhnlichen Buches von 1926 mit Textauszügen. Laß Dich entführen in die Weite des Nordens.

Das Leben unter den Renntiereskimos

"Alle wahre Weisheit ffindet man nur fern von den Menschen, draußen in der großen Einsamkeit, und sie kann nur erlangt werden durch Leiden. Entbehrungen und Leiden sind das einzige, was den Sinn eines Menschen für das öffnen kann, was den anderen verborgen ist."

Lagerstimmung

Das tägliche Leben

Glaube und Aberglaube

Ihre Auffassung vom Tod versteht man am besten aus folgender Sage:
Der Himmel ist ein großes Land mit vielen Löchern. Diese Löcher nennen wir Sterne. Hier wohnen viele Menschen, und wenn diese etwas verschütten, so läuft es durch die Sterne und wird zu Regen und Schnee. Oben im Himmelsland leben die Seelen der toten Menschen und toten Tiere bei dem Herrn des Himmels, Tapasum Inua.
Die Seelen der Menschen und Tiere werden vom Monde auf die Erde gebracht. Dies geschieht, wenn der Mond am Himmel nicht sichtbar ist; dann ist er mit den Seelen auf dem Wege zur Erde. Nach dem Tode braucht man nicht dasselbe zu werden, was man im Leben war; so kann eine Menschenseele zu jeder Art Tier werden. Pinga wacht über das Leben der Tiere und sieht es nicht gern, daß allzu viele von ihnen getötet werden. Nichts darf verlorengehen; das Blut und die Eingeweide sollen zugedeckt werden, wenn man ein Renntier getötet hat.
So ist das Leben ewig, nur weiß man niemals, in welcheer Gestalt man wieder aufersteht.

Die Ureskimos

Mythen und Sagen

Es war einmal ein Schwarm Kinder, welche zusammen spielten und aus Steinen kleine Schlafbänkchen aufbauten. Ein Weib, welches draußen war, um Brennholz zu sammeln, stahl sich lauflos and die Kinder heran, und als sie ganz dicht bei ihnen war, sprang sie plötzlich vor und klatschte in die Hände. Die Kinder liefen erchrocken nach allen Seiten. Plötzlich wuchsen ihnen Flügel und sie wurden zu Schneehühnern und erhoben sich von der Erde. Die Leute des Dorfes verfolgten sie, jedoch vergeblich, sie wurden niemals eingefangen. Alle Schneehühner stammen von den Seelen der erschreckten Kinder ab.